Geschichte für morgen. Unser Alltag in der Corona-Krise
Mitmach-Aktion startet
Die Körber-Stiftung und das neu gegründete coronarchiv rufen Kinder und Jugendliche im Rahmen eines Mitmach-Wettbewerbs auf, sich mit den Veränderungen in ihrem Alltag durch die Corona-Krise zu beschäftigen und diese zu dokumentieren. Die Ausbreitung des Corona-Virus stellt alle vor große politische, gesellschaftliche und persönliche Herausforderungen. Doch irgendwann wird die Pandemie vorbei sein. Aber wie wird dann von der Corona-Krise gesprochen, wie wird die Erinnerung bewahrt? Dokumente, Zeugnisse, Erfahrungsberichte von heute bilden die historischen Quellen von morgen. Jugendliche von heute werden die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von morgen sein.
Der Wettbewerb soll junge Menschen motivieren, sich verantwortungsbewusst zu verhalten und Veränderungen in der eigenen Umgebung und Familie wahrzunehmen. „Bei dieser Mitmach-Aktion erleben Schülerinnen und Schüler, dass sie in der aktuellen Krisensituation selbst Quellen produzieren können, aus denen zukünftige Generationen mehr über den Alltag während der Corona-Pandemie erfahren“, so Gabriele Woidelko von der
Körber-Stiftung.
Auswirkungen der Krise dokumentieren
Wie hat sich der Alltag in der Corona-Krise verändert? Welche Auswirkungen hat die Krise auf die Region oder die Familie? Angelehnt an das Prinzip des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten, der seit fast 50 Jahren von der Hamburger Körber-Stiftung ausgeschrieben wird, können Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein eigenes Beispiel, eine Erinnerung, ein Fundstück, ein eindrückliches Erlebnis oder ein Gespräch auswählen, das zeigt, wie sich die Krise im Familienkreis oder in der Umgebung auswirkt.
„Durch die Beiträge für die Mitmach-Aktion werden die Perspektiven der Kinder und Jugendlichen auf die Corona-Pandemie dokumentiert. Für Historikerinnen und Historiker in der Zukunft können das interessante Quellen sein,“ sagt der Bochumer Professor Christian Bunnenberg, Geschichtsdidaktiker und Mitinitiator des coronarchiv.
Die Art der Präsentation ist von den Teilnehmenden frei zu wählen: Ob Foto, kurzes Video- oder Audiodokument, ein kreativer oder sachlicher Text, ein Interview, ein Plakat, eine Collage – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. „Um die Verbreitung der Corona-Pandemie zu verlangsamen, ist es wichtig, die derzeitigen Kontaktverbote einzuhalten. Junge Menschen sollen in unserer Mitmach-Aktion von zu Hause aus auf Spurensuche gehen. Gespräche und Videos mit Großeltern und anderen Familienangehörigen lassen sich beispielsweise sehr einfach digital aufzeichnen und übermitteln“, so Woidelko weiter.
Alle eingereichten Beiträge gehen in das coronarchiv über. Zudem lobt die Körber-Stiftung zehn Buchpreise für die besten Einsendungen aus und stellt die Preisträgerinnen und Preisträger mit ihren Themen vor. Mitmachen können Kinder und Jugendliche bis 21 Jahren.
Einsendeschluss ist der 15. Mai 2020.
Über die Körber-Stiftung
Gesellschaftliche Veränderung braucht Dialog und Verständigung. Die Körber-
Stiftung stellt sich mit ihren operativen Projekten, in ihren Netzwerken und mit Kooperationspartnern aktuellen Herausforderungen in den Handlungsfeldern Innovation, Internationale Verständigung und Lebendige Bürgergesellschaft. Seit 1973 richtet die Körber-Stiftung den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten aus.
Über das Coronarchiv
Das coronarchiv ist ein gemeinsames Public History-Projekt der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen in Zusammenarbeit mit dem Medizinhistorischen Museum Hamburg und dem Museum für Hamburgische Geschichte. Das coronarchiv versteht sich als ein freies und offenes Onlineportal, zu dem alle beitragen können und das allen zugänglich ist. Ziel des coronarchivs ist die fortlaufende Sammlung, Archivierung, Kontextualisierung und langfristige Bereitstellung von persönlichen Erinnerungen und Fundstücken zur Corona-Krise.
Carmen Ludwig