„Uhrwerk Mensch – die neue Welt 2020“
Ausstellung von Claudia Tejeda in der Barfuss Galerie
Die „Uhrwerk Mensch“-Ausstellung der deutsch-argentinischen Künstlerin und Fotografin sollte ursprünglich vom März bis Ende Mai in der Barfuss Galerie in Poppenbüttel stattfinden. Schon während der Vernissage am 8. März war Corona in aller Munde, kurze Zeit später kam der Lockdown und die Ausstellung wurde abgebrochen. Hiermit möchte die Künstlerin dazu einladen ihre Ausstellung erneut zu besuchen. Sie zeigt unter anderem ihre neuen Werke, die sie während der Coronakrise kreiert hat und möchte ihre Sichtweise dieser neuen Zeit darstellen.
Ein Textauszug ihrer ursprünglichen „Uhrwerk Mensch“-Ausstellung lautet wie folgt: „Die Künstlerin Tejeda kreiert Bilder, die sich mit den ethischen Normen Gut und Böse auf eine neue Art und Weise befassen. Ihre Werke beinhalten verstörende und düstere Zukunftsszenarien sowie zeitgenössische Gesellschaftskritik.“ Heute, mehrere Monate später, und mittendrin in der weltweiten Krise kommen diese Worte noch mehr ins Gedächtnis und sind aktueller denn je. Wir stecken, auch wenn die Maßnahmen bereits gelockert wurden, mitten im Lockdown, Ängste und Sorgen vor dem wirtschaftlichen Kollaps und auch vor Ansteckung mit dem Coronavirus sind allgegenwärtig. Das Leben hier in Deutschland wird langsam wieder hochgefahren und doch hat sich alles geändert. Die Menschen sind verunsichert, können sie ihrer Regierung vertrauen, ist das Virus wirklich eine Gefahr oder ist der wirtschaftliche Schaden und die damit verbundenen Folgen noch viel relevanter? Die Presse versorgt uns gefühlt minütlich mit neuen, oft widersprüchlichen Informationen, es gibt immer mehr Revolte, Diskussionen und Wut unter den Mensch, gemischt mit Hoffnungslosigkeit.
Es ist nichts mehr wie vorher und es steht fest, dass es immer mehr Zwiespalt auf die Sichtweise der Coronakrise gibt. Sind die Maßnahmen, wie zwei Meter Sicherheitsabstand und Mundschutz, überzogen oder gerechtfertigt? In den sozialen Medien wird ein virtueller Kampf geführt: Ist das Virus eine echte Gefahr oder doch nur eine harmlose Grippe? Aber eins eint uns: Wir alle stehen vor dem Problem unser neues Leben anzunehmen und auf vieles, was uns Freude bereitet hat, zu verzichten. Dazu kommen die zahlreichen Unternehmer wie Gastronomen, Künstler und Clubbesitzer, Veranstalter, die vor ihrem Existenzexitus stehen, ohne Hoffnung auf baldige Besserung der Lage.
Für uns alle heißt es: Wir leben in einer neuen Welt! Claudia Tejeda stellt auf ihre gewohnte Art und Weise ihre ganz eigene Sichtweise auf diese sonderbare Zeit dar: mit viel Liebe zum Detail, mit Collageelementen zeigt sie ihre neuen, zeitgenössischen Bilder, die sie wie die letzte Serie auf Holzplatten kreiert hat, angereichert mit ihren Gedichten zu der gegebenen Thematik. Ihre Werke im surrealen Stil zeigen unsere neue Welt auf eine ernste, traurige, aber auch auf eine skurrile Art und Weise: eine Klopapierrolle, die panisch vor den verrückten „Hamsterkäufern“ fliehen muss oder die Pestdoktoren, die in einer düsteren, apokalyptischen Welt, im geforderten Zwei-Meter-Sicherheitsabstand einen mystischen Weg entlang gehen.
Die Ausstellung „Uhrwerk Mensch –
Die neue Welt 2020“ kann bereits am Sonntag, den 7. Juni 2020 ab 14 Uhr besichtigt werden. Der Sicherheitsabstand wird gewährleistet, da die Künstlerin für jeweils eine Führung immer nur zwei Besucher empfängt; ausreichend Platz ist in den drei Räumen vorhanden. Zudem werden Mundschutzmasken und Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. Wer an einer persönlichen Führung mit der Künstlerin interessiert ist, kann sich unter claudia.tejeda@web.de bis zum 26. Juli für donnerstags bis sonntags mit der gewünschten Uhrzeit anmelden. Eine Führung dauert eine gute Stunde. Claudia Tejeda freut sich sehr über den Wiederbeginn ihrer Ausstellung und heißt alle Besucher herzlich willkommen!
Claudia Tejeda