Das Lied für den Sommer
Pastor Fahrs Worte
Evangelisches Gesangbuch Nr. 639
Nun steht in Laub und Blüte
1. Nun steht in Laub und Blüte, / Gott Schöpfer, deine Welt. / Hab Dank für alle Güte, / die uns die Treue hält. / Tief unten und hoch oben, / ist Sommer weit und breit. / Wir freuen uns und loben / die schöne Jahreszeit.
2. Die Sonne, die wir brauchen, / schenkst du uns unverdient. / In Duft und Farben tauchen / will sich das Land und grünt. / Mit neuerweckten Sinnen / sehn wir der Schöpfung Lauf. / Da draußen und da drinnen, / da atmet alles auf.
3. Wir leben, Herr, noch immer / vom Segen der Natur. / Licht, Luft und Blütenschimmer / sind deiner Hände Spur. / Wer Augen hat, zu sehen, / ein Herz, das staunen kann, / der muss in Ehrfurcht stehen / und betet mit uns an.
4. Wir wollen gut verwalten, / was Gott uns anvertraut, / verantwortlich gestalten, / was unsre Zukunft baut. / Herr, lass uns nur nicht fallen / in Blindheit und Gericht. / Erhalte uns und allen / des Lebens Gleichgewicht.
5. Der Sommer spannt die Segel / und schmückt sich dem zu Lob, / der Lilienfeld und Vögel / zu Gleichnissen erhob. / Der Botschaft hingegeben / stimmt fröhlich mit uns ein: / Wie schön ist es zu leben / und Gottes Kind zu sein!
Text: Detlev Block 1978
Melodie: Wie lieblich ist der Maien (Nr. 501)
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Der Mai war ja ziemlich kühl und nass – und wir hoffen, dass das den Bauern, Hobbygärtner*innen und sonstigen Gartenfreunden Scheune, Keller, Glas und Fass füllt. So ähnlich sagt es ja das Sprichwort.
Ansonsten wünschen wir uns dringend, dass das normale Leben, Zusammenkünfte aller Art drinnen oder draußen, Konzerte, Events, Sportveranstaltungen u.v.m wieder so stattfinden können, wie wir es mögen.
Und vor allem: Wir wollen wieder reisen, reisen, reisen, wie und wohin wir wollen.
Ein mehr als verständlicher Wunsch. Wer von uns will sich schon etwas verbieten oder vorschreiben lassen.
Ob alles, was man darf, auch wirklich passieren sollte, steht auf einem anderen Blatt, aber wer das anspricht, wird ja recht schnell in die freudlose Verbotsecke gestellt …
Nun ja.
Dieses auf eine alte Melodie neu gedichtete Lied aus unserem Evangelischen Gesangbuch ist das, was ich Ihnen und Euch in diesem Sommer ans Herz legen möchte, insbesondere die dritte und die vierte Strophe. Gott hat uns eine fantastische Welt mit einer Überfülle an Schönheit, Reichtum, aber auch an Gefahren anvertraut, hat uns Zeit und Raum für das unglaubliche Abenteuer Leben überlassen – und da sollten wir in unserer Kleingeistigkeit nur an unser kurzfristiges Vergnügen und unseren persönlichen Vorteil denken? Natürlich sind wir endliche Wesen – und wer wollte nicht verstehen, wenn wir in der uns gegebenen Lebenszeit, von der wir noch nicht einmal wissen, wie viel wir haben, so viel wie möglich an schönen Erlebnissen haben möchten! Nur: Was sind schöne Erlebnisse? Das eigene Vergnügen? Gar nur Besitz? Oder nicht doch lieber Gemeinschaft mit anderen? Neugier auf andere Menschen und Kulturen? Auf Natur und das Leben? Da ist unsere Entscheidung gefragt und Entscheidung geht nicht ohne Verantwortung. Wer die Verantwortung für sein und ihr Umfeld ablehnt, tut sich und anderen nichts Gutes. Gegenseitigkeit ist das Geheimnis unseres Lebens. Gegenseitigkeit von Gott und Mensch – Mensch und Mensch – Mensch und Kreatur – Mensch und Natur – Mensch und Gott. Was für ein Kosmos!
Peter Fahr