Kreative Kindheit unterm Kronleuchter
Familiäre Betreuung in Duvenstedts „Kunst-Kita Der kleine Prinz“
Begeistert greift Leonie in die Schale mit feinem Sand und lässt ihn auf ihr zuvor blau grundiertes Bild rieseln. „Das ist Strand“, ruft die Vierjährige und sucht sich einige Muscheln zur Verzierung aus. Die Welt mit allen Sinnen erleben, und wie im Roman „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry mit dem Herzen zu sehen, ist das Credo von Duvenstedts gleichnamiger Kunst-Kita.
„Kunst, Musik und Tanz sind wunderbare Wege der Kommunikation und Interaktion für und mit Kindern und wichtige Bausteine für eine gesunde, ganzheitliche Entwicklung, die Freiräume und Begleitung braucht“, sagt Geschäftsführerin Ineta Cegialis.
Seit dem Frühjahr 2021 gibt es die Kunst-Kita in einem historischen Gutshaus in der Poppenbütteler Chaussee 104. „Als ich das Objekt auf einem Immobilienportal sah, hatte ich sofort eine Vision“, erinnert sich die gebürtige Litauerin, die mit ihrem Mann bereits zwei weitere Kunst-Kitas in Altona und Barmbek betreibt. Das imposante Fachwerkhaus am Ortsrand von Duvenstedt wurde behutsam umgebaut; dicke Eichenbalken und hohe Decken machen den besonderen Charme der lichtdurchfluteten Räume aus. Überall lassen sich wunderschöne Details entdecken wie eine goldene Harfe, die als Sicherheitsgitter dient, Lampen in Kronleuchterform und überdimensionale Bilder, die als Akustikpaneele für Schalldämmung sorgen. „Wir legen großen Wert auf Ästhetik“, betont Ineta Cegialis – sogar in den kleinen Waschbecken funkelt es silbern und golden.
Sieben Erzieherinnen und Erzieher kümmern sich um bis zu 45 Kinder; 30 werden im Krippen-, 15 im Elementarbereich von sieben bis 17 Uhr betreut. „Wir sind bewusst eine kleine, familiäre Einrichtung, um den vielen kleinen Persönlichkeiten mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen individuell gerecht werden zu können“, sagt die Pädagogin. Neben Malen und Basteln im Atelier, gemeinsamem Musizieren und Musik erleben sowie spielerischem Tanz gehört auch Kinder-Yoga zum Angebot. Zudem wird für regionale, vegetarische Bio-Verpflegung gesorgt.
„Wir wollen bei uns keinen Picasso, Menuhin oder Baryshnikov ausbilden, sondern den kleinen Menschen eine glückliche Kindheit in einem behüteten Rahmen mit viel Raum zum Experimentieren und Erfahren bieten“, versichert Ineta Cegialis, „jedes Kind ist wunderbar und alle sind Genies, denn sie können alles lernen.“
Claudia Blume