Uwe Seeler, Horst Hrubesch und die Fußballspieler der Zukunft
Einen Preis bekommt man nicht jeden Tag verliehen. Erst recht nicht im Hamburger Rathaus und schon gar nicht vom Innen- und Sportsenator im Beisein einer der größten Sportlegenden dieser Stadt.
Als der Duvenstedter Sportverein im vergangenen Jahr die Nachricht erhielt, dass ihm mit dem Gewinn des Uwe Seeler Preises diese Ehre zu Teil werden würde, sorgte dies für einige Aufregung. So kam es, dass sich am 9. November eine große und bunt gemischte Gruppe aus Trainern, Schiedsrichtern, Vorstandsmitgliedern und anderweitig im Verein Engagierten auf den Weg in die Stadt machte, um diesen prestigeträchtigen Preis stellvertretend für den Verein entgegen zu nehmen. Nach einer Führung durch das Rathaus war es soweit und gemeinsam mit dem zweiten Gewinnerverein, dem FC Süderelbe, wurde der Preis im Beisein von Ausnahme-Fußballer Horst Hrubesch vom DSV-Vorsitzenden Oliver Stork entgegengenommen.
Der Uwe Seeler Preis zeichnet Vereine für ihre besondere Jugendarbeit aus und so lobte auch Horst Hrubesch in seiner Rede den Duvenstedter Sportverein für sein Engagement und die Konstanz, die der Jugendfußball sowohl bei den Jungs, als auch bei den Mädchen Mannschaften hervorbringt und es somit jedem ermöglicht, im Dorf Fußball zu spielen: Das Preisgeld von 5.000 Euro wird für die Fußball-Jugendarbeit im DSV eingesetzt.
Das außergewöhnliche Engagement der vielen Ehrenamtlichen zeigt sich außerdem in Projekten, welche über den normalen Trainings- und Spielbetrieb hinausgehen. So wurde im vergangenen Jahr, organisiert von Trainerinnen und Trainern, zum Tag des Mädchenfußballs eine breite Vielzahl an Aktivitäten angeboten, um mehr Mädchen für den Fußball zu begeistern.
Fußballcamp im DSV
Und auch in diesem Jahr sorgt der Duvenstedter SV für ein weiteres Highlight für junge Fußballbegeisterte. Nach mehr als einem Jahr des Vorlaufs und der Planung durch eine Trainergruppe, wird in den kommenden Maiferien erstmals ein eigenständig organisiertes Fußball-Feriencamp stattfinden. Auch hier steht die Förderung des Jugendfußballs im Vordergrund. Jungen und Mädchen aller Altersgruppen können sich nicht nur als Feldspieler, sondern insbesondere auch als Torhüter ausprobieren und von den Trainern viel Neues dazulernen. Der DSV gibt den Kindern somit auch außerhalb des normalen Vereinsbetriebes die Möglichkeit, für eine Woche Fußball in den Mittelpunkt zu stellen, und neben viel Spaß und Zusammenhalt auch sportlich neue Erfahrungen zu sammeln. Zumal hat ein Camp einen ganz anderen Charakter als normales Training, denn statt ein- oder zweimal in der Woche 90 Minuten auf dem Platz zu verbringen, sind es bei einem Camp drei oder fünf Tage. An diesen verbringt man vom Morgen bis zum Nachmittag seine Zeit auf dem Fußballplatz gemeinsam mit einer großen Gruppe Gleichgesinnter. Man trainiert gemeinsam, isst gemeinsam und spielt gemeinsam, sodass eine von Zusammenhalt geprägte Gruppendynamik entsteht. Außerdem haben die Trainer bei einem Camp viel mehr Zeit, auf die einzelnen Spieler einzugehen und ein übergeordnetes Konzept zu verfolgen, weshalb in die Planung und Durchführung eines solchen Projektes viel Zeit und Herzblut der Trainer fließt.
Die vielen Ehrenamtlichen des Vereins ruhen sich also keineswegs auf einer Auszeichnung wie dem Uwe Seeler Preis aus, sondern führen genau das fort, was den Verein und seine Jugendarbeit so besonders macht.
Es ist dementsprechend keine Überraschung, dass der Duvenstedter SV mit dem Fußballcamp genau dort anknüpft, wo das vergangene Jahr mit dem Uwe Seeler Preis aufhörte.
Torben Grabellus