Große Show – großes Theater
Kulturangebote des Duvenstedter Salon im Mai und Juni
Wo feiert Europa gemeinsam? Beim ESC! Wo begründeten ABBA, Julio Iglesias und Celine Dion ihre Weltkarriere? Beim ESC! Wo darf Australien europäisch sein? Natürlich beim ESC!
Der weltgrößte Musikwettbewerb bietet seit 67 Jahren zuverlässig europäische Geschichte, handfeste Modesünden und musikalische Überraschungen. Welthits wie „Waterloo“ „Merci Cherie“ und „Volare“ bekam man dort ebenso zu hören wie auch Songs, die an Banalität kaum zu überbieten sind.
Tim Grobe und Dietmar Löffler haben sich knietief ins ESC-Archiv gewagt, um die wahren Perlen wieder ans Licht zu holen. Gepaart mit Anekdoten rund um die magischen 12 Points. Und sie geben Antworten auf die ewig großen Fragen: Warum dürfen Hunde nicht auf die Bühne? Und wieso verlor vor 35 Jahren die Moderatorin auf der Bühne ihr Kleid? Der ganz große Spaß für alle ESC-Fans und solche, die es längst werden sollten.
Tim Grobe und Dietmar Löffler, der die Salon-Bühne bereits am 4. November 2021 mit seinem Programm „Eros und Ramazotti“ rockte, werden sicher keine große Mühe aufwenden müssen, um ihr Publikum zu begeistern.
Dietmar Löffler studierte Klavier und Dirigieren in Zürich, Paris und Hamburg. Seit vielen Jahren arbeitet er als Autor, Regisseur, Komponist und musikalischer Leiter an deutschsprachigen Bühnen, darunter am Hamburger Schauspielhaus und am Thalia Theater. Seine Arbeit als Komponist erstreckt sich auf zahlreiche eigene Musiktitel für Theaterabende, Film und Fernsehen.
Tim Grobe studierte an der Hochschule der Künste Berlin und erhielt anschließend Engagements an den städtischen Bühnen Wuppertal. Weitere Engagements führten ihn nach Dresden und Köln, an das Schauspielhaus Hamburg und an die Hamburger Kammerspiele. Darüber hinaus gastierte er etwa in Zürich, Wien, Frankfurt, Karlsruhe und Klagenfurt. Er arbeitet ebenfalls für Film und Fernsehen. Tim Grobe lebt in Hamburg.
Seien Sie dabei, wenn es am 5. Mai quasi zur Generalprobe des ESC ins Max-Kramp-Haus kommt. Sie sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.
Den Abschluss der Saison 2022/23 bildet ein theatralischer Leckerbissen. Bereits im vergangenen Jahr begeisterte der wunderbare Schauspieler Markus Kiefer mit seinen Tigergeschichten das Salonpublikum. In diesem Jahr kommt er wiederum mit einem Einmannstück in den Salon. Franz Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“ steht auf dem Programm. Die Erzählung wurde 1917 in der Zeitschrift „Der Jude“ veröffentlicht. Ein Affe namens Rotpeter wird von den Mitgliedern einer ungenannten Akademie eingeladen, dieser einen Bericht über sein „äffisches Vorleben“ einzureichen. Er berichtet von seiner Eingliederung in die menschliche Gesellschaft. Eingefangen für einen europäischen Zoo, verschleppt auf ein Schiff und einem tristen Leben als Schauobjekt hinter Gittern entgegensehend, sucht er nach einem Ausweg. Flucht ist unmöglich. Allein die Anpassung scheint Erfolg zu versprechen.
„Ein Bericht für eine Akademie“ ist ein Stück, das den Menschen als Krone der Schöpfung infrage stellt und uns vor Augen hält, was mit uns geschieht, wenn wir uns allzu weit von unseren Wurzeln entfernen.
Markus Kiefer spielt diese Geschichte einer Kreatur mit unausweichlicher Intensität und einer Fülle kleiner, scheinbar unauffälliger, nebensächlicher Gesten so brillant, dass er für diese Rolle 1992 den Kulturpreis der Stadt Gelsenkirchen erhielt. Als freier Schauspieler ist Kiefer seit 1985 mit Eigenproduktionen unterwegs. Er gestaltet Solostücke, das Jazz-Theater „Strange fruit“ über das Leben von Billie Holiday, aber auch Kinderstücke und eine Theater-Adaption von „Der kleine Prinz“.
Heinrich Engelhardt