Wingsurfen auf Fehmarn
Auf Fehmarn geht Anfang Juli Deutschlands erste Wingsurf-Schule an den Start. Malte Krummradt hat die faszinierende, neue Trendsportart aus der tropischen Karibik auf seine heimische Sonneninsel in der Ostsee gebracht und lässt seine Schüler schwerelos übers Wasser fegen und dabei in die vierte Dimension abheben. Unbedingt ausprobieren, aber Achtung: Suchtgefahr!
Windsurfen und Kitesport sind bekannt, Wakeboarden und Stand Up Paddling (SUP) auch – was aber bitte ist Wingsurfen? Nein, kein Schreibfehler, sonder der angesagte Trend für ambitionierte Wassersportler. Keine Lenkstange, keine langen Leinen, kein Trapez – beim Wingsurfen geht es minimalistisch zu. Benötigt werden lediglich ein SUP-ähnliches Board und ein aufblasbarer Flügel (Wing), der nahezu drucklos, im besten Fall sogar mit nur zwei Fingern, gehalten wird. Schon eine leichte Brise reicht, um loszufahren. Vorteil: Der Fahrer kann sich nahezu ausschließlich um die Kontrolle seines Boards kümmern.
Der besondere Kick kommt hinzu, wenn man ein Foilboard unter den Füßen hat. Das lässt den Surfer dank einer an der Unterseite des Boards montierten Tragfläche (Foil) praktisch auf der Wasseroberfläche schweben. In der vierten Dimension ist ein atemberaubendes Tempo drin – Profis schaffen bis zu 60 Stundenkilometer.
„Wingsurfen macht einfach süchtig“, bekennt Malte Krummradt. Der 32-Jährige betreibt im Sommer eine Surfschule auf Fehmarn und im Winter eine Kiteschule in der Karibik. Dort entdeckte er vergangenen Sommer das Wingsurfen, war sofort fasziniert von der innovativen Idee für das Surfen mit losem Segel und beschloss: Das gehört unbedingt auf die Wassersportinsel Fehmarn.
Mit Beginn der Sommerferien im Norden geht er mit der ersten Wingsurf-Schule Deutschlands auf der sonnenverwöhnten Ostseeinsel an den Start. „Wir legen großen Wert auf Sicherheit, intensives Training und schnellen Lernerfolg, daher finden Einsteigerkurse ausschließlich mit maximal zwei Teilnehmern ab zwölf Jahren statt. Uns geht es um Klasse, nicht um Masse“, versichert der Wassersportlehrer. Und nach knackiger Theorieeinheit geht es sofort aufs Wasser – zunächst mit einem stabilen Board ohne Foil, aber schon nach wenigen Stunden heißt es: Bitte Höhe gewinnen. „Du hebst ab, alles wird leise und du schwebst in der Luft – ein unbeschreibliches Glücksgefühl, das man einfach selber erleben muss“, empfiehlt Malte Krummradt.
Mit dem Boot fährt er seine Schüler zu den besten Revieren, denn auf Fehmarn gibt es immer den perfekten Wind, für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. „Wir haben eine große Auswahl an aktuellem, hochwertigen Material vom Markenhersteller F-One, zudem statten wir unsere Schüler mit Neoprenanzug und Helm aus“, betont der Trainer, der per Funk ständig mit den Neulingen verbunden ist.
„Ziel ist, Einsteiger mit dem Basiswissen über das Wingsurfen auszustatten. Nach einem achtstündigen Kurs sollte jeder Teilnehmer in der Lage sein, eigenständig an einen Spot zu gehen und weiter zu lernen, ohne sich oder andere dabei zu gefährden“, betont Malte Krummradt. Einzige Voraussetzungen fürs Wingsurfen sind gutes Gleichgewichtsgefühl, eine gewissen Sportlichkeit – und wasserscheu sollte man nicht sein.
Noch steckt der Trendsport Wingsurfen in den Kinderschuhen. „Deutschlandweit gab es 2019 etwa 20 Wingsurfer, weltweit ein paar Hundert – doch das wird sich schnell ändern“, weiß der Fehmaraner, „beim Kiten war es vor 20 Jahren auch so. Kaum „erfunden“, wurde das ‚Drachen-Surfen‘ rasend schnell populär.“
Wer also zu den ersten Wingsurfern im Norden zählen will, nutzt die Ferienzeit und bucht einen Kurs bei Wingsurf-Fehmarn. Aber Vorsicht: Suchtgefahr!
Claudia Blume