Was war denn das bitteschön für ein Jahr?!
Versuch einer Rückschau
Alles war anders, fast nichts war so wie es mal war oder sein sollte. Gut, der Sommer war warm, wer hiergeblieben ist, hatte gutes Wetter. Aber allein die Monate in diesem Jahr: Januar, Februar, März, Corona, September, Corona, Dezember.
Zudem kann wohl als sicher angenommen werden, dass keiner von uns oder Ihnen beim Einstellungsgespräch 2015 richtig gelegen hat mit der Antwort auf die übliche Frage: „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“
Aber wo stehen wir jetzt nach diesem Jahr? Noch nie in unserer nunmehr 53-jährigen Geschichte wurde in einem Jahr so wenig geprobt wie in diesem. Von null Auftritten gar nicht erst zu reden …
Jedoch: Unsere ersten, zarten Versuche, im August den Probenbetrieb unter Coronabedingungen wieder aufzunehmen, waren in vielerlei Hinsicht durchaus sehr erfolgreich.
Zuerst in virologischer Hinsicht: Es gab keinerlei Infektionen in Zusammenhang mit unseren Proben zu beklagen. Ebenso in sozialer Hinsicht: Alle waren durchweg begeistert, sich nach fast einem halben Jahr wiederzusehen und trotz Maskenpflicht haben sich eigentlich alle sofort wiedererkannt. Und natürlich auch in musikalischer Hinsicht: Keiner von uns hat die Lust am gemeinsamen Musizieren verloren und wir waren wie eh und je mit großem Spaß bei der Sache. Sollte es während der 25 Wochen Probenpause vereinzelt zu Übungsdefiziten gekommen sein, so wurden die mit überbordender Spielfreude und Enthusiasmus leicht wieder wettgemacht.
Wenn man das alles zusammennimmt, kann das nur eines für unsere Fans und Freunde bedeuten, von denen auch viele zum geschätzten Leserkreis des „Kreisel“ gehören: Wir werden erwartungsgemäß gut vorbereitet sein, wenn wir hoffentlich irgendwann im neuen Jahr unseren Probenbetrieb wieder aufnehmen und dann auch wieder öffentlich auftreten können. Bis dahin wird allerdings noch einige Zeit ins Land gehen.
So fällt in diesem Jahr eine weitere liebgewonnenen Veranstaltung flach: Der Vorabend des 1. Advent wird ohne handgemachte (oder besser: mundgeblasene) Musik am Duvenstedter Kreisel zu Ende gehen sowie ohne Publikum. Es werden allerdings auch keine Glühwein- und andere Stände aufgebaut sein, die diesen Abend immer zu etwas Besonderem gemacht haben. Also wird es wohl ein Sonnabendabend werden wie viele andere auch.
Und sollte es einen Gottesdienst am Heiligabend in unserer Cantate-Kirche geben, werden wir nach vielen Jahren dieser schönen Tradition auch dort keine weihnachtlichen Lieder in den Nachthimmel blasen.
Seichtere Gemüter könnten davon betrübt sein, aber wir lassen uns die gute Laune nicht verderben. Wir halten Abstand und zusammen, grüßen Sie alle ganz besonders herzlich und wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein trotz aller widriger Umstände in jeder Hinsicht schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2021, das nur besser werden kann als dieses Jahr. Wir hoffen, dass wir 2021 wieder öffentlich auftreten können und freuen uns dann sehr darauf, Sie dort wieder begrüßen zu dürfen.
Bis dahin bleiben Sie bitte gesund und denken Sie daran: Abstand verbindet.
Wir fühlen uns Ihnen verbunden.
Christian Bauer