Großzügige Unterstützung
für den Jugendtreff
Das Duvenstedter Urgestein Hans Hinrich Jürjens, genannt Hinni, gründete 2021 eine Stiftung, um Projekte im Stadtteil zu fördern. Insbesondere das Kulturzentrum Max-Kramp-Haus mit seiner Jugendarbeit und neuen Handwerksprojekten liegen ihm am Herzen. Zusammen mit der Jugendtreff-Leiterin Claudia Ochs spricht er mit dem Duvenstedter Kreisel über seine Stiftung und neue Projekte.
Hinni, Du bist 1943 nach Duvenstedt gezogen. Wie hat sich der Stadtteil entwickelt?
Hinni Jürjens: Duvenstedt ist noch dörflich und hat einen persönlichen Charakter, das spiegelt sich auch in der Struktur, der Bebauung und der Bevölkerung wider. Hier lebt eine gewachsene Bevölkerung, und wir haben immer versucht, einen Zusammenhalt durch Feste, kulturelle Veranstaltungen und das Kulturzentrum im Max-Kramp-Haus herzustellen.
Warum hast du Deine Stiftung vergangenes Jahr gegründet?
Jürjens: Wir wollen die gemeinnützigen Anliegen im Stadtteil fördern. Walter Kramp und ich kamen auf die Idee, dass wir das am besten durch eine Stiftung machen könnten, über die wir Spenden sammeln und entscheiden würden, wofür sie am besten eingesetzt werden. Neben dem Kulturzentrum Max-Kramp-Haus kommen auch alle anderen gemeinnützigen Vereine Duvenstedts sowie in den angrenzenden Stadtteilen infrage.
Du warst 25 Jahre im Vorstand des Max-Kramp-Hauses. Worauf bist du besonders stolz?
Jürjens: Ich bin Ingenieur und habe das Haus in vier Abschnitten mit geplant. Der letzte Abschnitt war der Anbau, für den ich im Alter von 80 Jahren mitgewirkt habe. Ob Theatergruppe, Blasorchester, Jugendtreff, Kindergarten oder Duvenstedter Salon – ich habe immer versucht, alle zusammenzuhalten und Probleme zu lösen.
Wofür spendest du am liebsten?
Jürjens: Für die Jugendarbeit, speziell für handwerkliche Arbeit, und die Werkstatt. Ich möchte das Handwerk fördern. Das ist wichtig für die Zukunft. Wir haben zu wenig Handwerker, und die Jugend sollte nicht in die entsprechenden Berufe gezwungen werden, sondern Spaß an den Tätigkeiten haben.
Frau Ochs, was gibt es Neues im Jugendtreff?
Claudia Ochs: Wir verzeichnen steigende Besucherzahlen in verschiedenen Gruppen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von acht bis 20 Jahren. Wir haben jüngere Kinder, die regelmäßig kommen und größere Gruppen Jugendlicher und junger Männer, die während der Abendstunden da sind. Durch Hinnis Stiftung haben wir neue Möglichkeiten und feste Gruppenangebote, die ganzjährig stattfinden können wie etwa eine offene, kostenlose Werkstatt, die ein Jahr lang nicht besetzt werden konnte. Durch eine beachtliche Spendensumme können im Jugendtreff neue Projekte initiiert und eine Mitarbeiterin auf 450-Euro-Basis für ein Jahr bezahlt werden. Die Stiftung ist unsere große Chance.
Welche Angebote sind am beliebtesten?
Ochs: Der Mädchentag! Das ist ein Tag an dem junge Frauen und Mädchen, viele mit Migrationshintergrund, zu uns kommen, die gern mal einen Raum für sich haben möchten. Wenn man zusammen bastelt und kocht, kommt man immer gut ins Gespräch. Dienstags und donnerstags sind die begehrten Medientage, an denen wir PCs aufbauen und Jugendliche die PlayStation nutzen können. Das beliebte Töpfern in der Werkstatt wird mittwochs von 16 bis 18 Uhr für Jungen und Mädchen ab zehn Jahren angeboten.
Zum Jahresende haben wir ein neues Projekt: Wir richten einen Fitnessraum mit einem Boxsack und ein paar Sportgeräten ein. Mit Hilfe der neuen Honorarmittel, kann dieses Angebot jeden Freitag beaufsichtigt werden. Ein junger Mann, der früher oft bei uns war, gestaltet den Raum mit farbenfrohen Graffiti, dann kommen die Geräte hinein.
Was wünscht Ihr Euch von der Politik?
Jürjens: Grundsätzlich haben wir ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu den Kommunalpolitikern. Wir können über alles sprechen und bekommen Unterstützung bei kostspieligen Projekten wie der Umsetzung der Brandschutzmaßnahmen oder dem Bau des Rollstuhlhebers. Wir können uns nicht beklagen. Grundsätzlich geht es der Duvenstedter Bevölkerung gut und wir verstehen, dass der Fokus der Politik auf sozioökonomisch schwächeren Stadtteilen liegt. Umso mehr freuen wir uns, wenn die Duvenstedter das kulturelle Leben und die Jugendarbeit selber fördern. Man muss sie nur dafür begeistern!
Und wie kann man spenden?
Jürjens: Direkt an die „Hinni Jürjens Stiftung für Duvenstedt“ bei der Haspa, die automatisch eine Spendenbescheinigung ausstellt.
Wofür braucht Ihr in Zukunft Unterstützung?
Ochs: Durch den geplanten Bau der neuen Folgeunterbringung/Wohnunterkunft in Duvenstedt werden wir in Zukunft noch mehr Besucher bekommen und Integrationsarbeit leisten – darauf müssen wir uns vorbereiten. Außerdem stehen Sanierungsarbeiten der Jugendräume im Max-Kramp-Haus an. Und wir wollen weitere Projekte und Angebote für Jugendliche ins Leben rufen, auch am Wochenende. Zusätzliche finanzielle Mittel sind für uns Freiheiten, mit denen wir vieles verbessern können.
Frau Ochs, lieber Hinni, wir bedanken uns für das Gespräch.
Hannes Vater
SPENDENKONTO:
Hinni Jürjens Stiftung für Duvenstedt
Konto: DE21 2005 0550 1501 350522
Bankleitzahl : HASPDEHHXXX
Ein besonderer Zweck kann angegeben werden.