Kirche

8. Dezember 2022

Weihnachten in Krisenzeiten

Pastor Fahrs Worte

Ich weiß, in Krisenzeiten, in denen alle mit ihren eigenen Sorgen zu kämpfen haben und so mancher von all den schlechten Nachrichten nichts mehr hören mag, zieht man sich ins Private zurück – allenthalben klagen Institutionen und Vereine über abnehmende Beteiligung. Das kleine Glück ist vielen wichtiger als das große Ganze. Verständlich.

Doch wir nehmen trotzdem immer wieder den Wunsch nach Gemeinschaft und Erlebnis wahr, irgendwie nach Rückkehr zu einer vermeintlichen Normalität, doch dann sieht es wieder so aus, als ob die alten Beteiligungsformen an Attraktivität verloren hätten.

Aber das heißt ja nun nicht, dass alles Bisherige schlecht war. Vielleicht müssen wir nur den tieferen Sinn wieder entdecken: Die Adventszeit als Vorbereitungszeit auf das Fest der Ankunft von Gottes Liebe ganz persönlich in unserer Welt ist geradezu prädestiniert dazu, die Gemeinschaft derer, die sich nach Gottes Liebe und Gemeinschaft sehnen, aufzufrischen und zu aktivieren.

Das tun wir zunächst mit einem Adventscafé, zu dem uns der Förderverein einlädt, von elf bis 16 Uhr genau am Wahltag für den neuen Kirchengemeinderat, am 1. Advent, den 27. November (und nicht am 3. Dezember, wie ursprünglich geplant und im Gemeindebrief angekündigt). Und wir veranstalten den Lebenden Adventskalender, analog, praktisch, persönlich – bis zum 4. Advent an verschiedenen Orten in Duvenstedt. Viele Menschen haben sich zur Mitwirkung bereiterklärt. Großartig! Es wird auch wieder ein
Adventskonzert geben, am Sonnabend vor dem 3. Advent, und auch unsere Krippenspielkinder sind am Start. Unseren traditionellen Festgottesdienst zu Heilige Drei Könige am 6. Januar 2023 abends wollen wir auch wieder feiern sowie zum Neujahrsempfang am 22. Januar einladen, wenn der neue Kirchengemeinderat eingesegnet wird.

Warum das alles? Weil’s schön ist? Auch. Aber nicht nur.

Viel wichtiger als die Tatsache, dass überhaupt wieder etwas los ist, ist die Hoffnung, die sich mit Weihnachten ursprünglich verbindet, was Gott uns versprochen hat. Uns, und nicht nur dir oder mir. Uns allen zusammen. Damit unsere Gemeinschaft, das Zusammenleben aller Menschen, neue Hoffnung erfährt und nicht immer wieder von Menschen, denen nichts heilig ist, gefährdet wird.

Gewiss, diese Hoffnung verbindet sich seit 2000 Jahren mit Weihnachten, und die Menschen haben immer wieder die schlimmsten Rückfälle in lieblose Zeiten erlebt. Das wird auch nicht aufhören, solange nicht wirklich alle auf die Liebe Gottes vertrauen und sich seiner Barmherzigkeit öffnen.

Die Liebe Gottes, die an Weihnachten in die Welt gekommen ist, ist allumfassend und grenzenlos.

Das ist der tiefe Sinn unserer diesjährigen Advents- und Weihnachtszeit. Dazu wünsche ich Ihnen erfüllte, fröhliche und hoffnungsvolle Tage.

In diesem Sinne grüßt Sie herzlichst Ihr und Euer
Peter Fahr

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