Die unglaublichste Geschichte
Pastor Fahrs Worte
Auch in diesem Jahr wird wieder die unglaublichste Geschichte dieses Planeten erzählt – und ich freu‘ mich drauf! Wieder werden viele Menschen kommen, um zu lauschen und zu feiern und die alten Lieder zu singen – auch Menschen, die sonst vielleicht mit Gott überhaupt nichts zu tun haben wollen.
Diese berühmte Geschichte erzählt – Jahr für Jahr – mit rührenden Elementen (Schafen, Hirten, Engeln, Ochs und Esel im Stall) und vielen wunderschönen Liedern: Der Schöpfer der ganzen Welt wird Mitgeschöpf. Der Schöpfer des gesamten Alls unterwirft sich den Naturgesetzen und macht sich mit uns gemein. Eine Geschichte, die eigentlich alles auf den Kopf stellt – auf den Kopf stellen KÖNNTE. Aber wir neigen dazu, diese Geschichte zur Folklore zu machen – und dann wieder abzuhaken. Der Stall zu Bethlehem – wann wird er abgeräumt?
Dabei könnte uns diese Geschichte dabei helfen, dass das, was die Engel auf den Feldern bei den Hirten singen, endlich Wirklichkeit wird – wenigstens ein kleines bisschen:
„Ehre sei Gott in der Höhe / und Friede auf Erden / bei den Menschen / seines Wohlgefallens“ – so heißt es in der Lutherbibel. „Glanz bei Gott in der Höhe; / Friede auf Erden / bei den Menschen, / die Gott liebt“ – so klingt es in einer modernisierten Fassung. Und ich hoffe sehr, dass Sie wenigstens hin und wieder erleben, dass Sie ein Mensch sind, den Gott liebt.
Wir alle wünschen uns Frieden – und nicht nur Frieden zwischen den Ländern, zwischen den verschiedenen Gruppen einer Gesellschaft, zwischen Menschen, besonders Frieden in unserem Leben, aber immer wieder rutscht uns durch, dass wir meinen, wir könnten diesen Frieden nur durch Abgrenzung, durch Macht, durch Geld oder was auch immer für uns selbst erreichen.
Es gibt immer und immer wieder, auch unabhängig von Weihnachten, Momente, in denen wir spüren, dass es etwas ganz anderes ist, was Frieden und Lebensqualität verleiht. Zum Beispiel die vielen Zusammenkünfte bei unserem „Lebenden Adventskalender“. Oder persönlich beglückende Momente in der Familie, im Freundeskreis, mit Musik oder auch im Gegenüber mit oder in der Schöpfung.
Schaffen wir es mit unserer kleinen Kraft, diese Momente immer wieder zu finden, zu erleben oder sie für uns und vielleicht sogar für andere herzustellen? Doch leider kann es sein, dass wir uns damit bisweilen überfordern – auch wenn wir theoretisch wissen könnten, wie es geht …
Oder wird es uns gelingen, uns diese unglaubliche Geschichte gefallen zu lassen, in der Gott aufhört Gott zu sein und Mensch wird, damit wir gar nicht erst Gott werden wollen, sondern anfangen, das zu sein, als was Gott uns gemacht hat: liebesfähige Menschen? Aus der Erinnerung an Gottes Ankunft in der Welt könnte in uns dazu eine Kraft erwachsen, die hoffentlich nicht nur Weihnachten wichtig ist, sondern immer!
Ich wünsche Ihnen eine erfüllte Festzeit und alles Gute im neuen Jahr.
Peter Fahr